Kreta gehörte zu den Hotspots vieler bekannter Hippies. An der Südküste Kretas liegt der bekannte Ort Matala mit dem Matala Beach und den bekannten Hippiehöhlen. Doch Matala existierte bereits tausende Jahre bevor der erste VW-Bus die engen Bergstraßen hinunter fand.

Den schönsten Ausblick bekommst Du nur aus einer Höhle. Ein Höhlenbesuch ist daher Pflicht! Wie unsere Eindrücke waren und ob sich eine über zweistündige Anfahrt vom Norden aus lohnt, erfährst Du weiter unten. Ist man erst einmal angekommen, gibt es nur ein Ziel, ab ans Meer!

Matala Beach

An der Stelle wo einst Zeus und Europa vom Meer aus ans Land gekommen sein sollen, frönte man etliche Jahrhunderte später der freien Liebe. Matala Beach ist ein strömungsarmer Sandstrand zwischen den weltbekannten Wohnhöhlen und dem kleinen einstigen Fischerdorf. Das Libysche Meer zwischen Kreta und Nordafrika lädt geradezu zum Baden ein. Der Strand ist frei zugänglich und verfügt über keine Strandpromenade. 

Am Strand findest Du eine bunte Mischung jeden Alters. Die wilden 70er sind jedoch längst vorbei. Bis auf das Matala Beach Festival gibt es dort nur noch selten heiße Partynächte. Aber auch der Sonnenuntergang soll sich lohnen!

Magst Du es auch heute noch ein wenig freizügiger, findest Du etwa 30 Minuten zu Fuß entfernt den Kokkini Ammos, auch bekannt als Red Beach. Dieser Strand ist ein FKK-Strand.

Die Wohnhöhlen

Lange bevor in den 1960er Jahren zahlreiche Hippies eine große Kommune gründeten, gab es die Höhlen bereits. In der Jungsteinzeit wurden in den weichen Stein Wohnhöhlen gegraben. Später nutzten die Römer diese wiederum als Grabstätten. Zu den späteren Bewohnern gehörte unter anderem der bekannte Musiker und Maler Joni Mitchell. Durch den Vietnamkrieg erlebte Kreta einen regen Zustrom von US-amerikanischen Kriegsverweigerern.

In einigen Höhlen findest Du auch so manche Höhlenmalerei. In anderen siehst Du auch heute noch eingemeiselte steinernde Kopfkissen. 

Für nur wenige Euro kann man die eindrucksvollen Höhlen besteigen. Ganz sportliche schaffen es gar bis auf den Berg. Die unteren Höhlen sind noch gut zu Fuß erreichbar. Zu den oberen muss man aber schon einiges Klettergeschick besitzen. Man sollte die scharfkantigen steilen Steinwände auf gar keinen Fall unterschätzen. 

Safety first

Im Ausland findet man so manche Überraschung, in diesem Fall waren es die Sicherheitsmaßnahmen am Höhlenberg. Kleine selbst gebastelte Stopschilder und ein wenig Eisendraht sichern Dich gegen das Herabstürzen von meter hohen Steilhängen.

Was blieb noch vom Mythos?

Nach wie vor zieht Matala täglich tausende Touristen an. Instagram hat jedoch längst Sex, Drugs & Rock’n’Roll abgelöst. Man zeigt sich gerne im Boho-Style. Hier und da findet man auf dem bergischen Weg vom bewohnten Norden in den Süden noch Relikte einstiger Hippieströme. So dienen alte VW-Busse am Straßenrand heutzutage als Ziegenställe.

Matala ist eben kein Ort mehr für Aussteiger. Sehenswert ist er dennoch. Dass dieser Ort jedoch einen echten Mythos besitzen soll, will mir nicht so richtig in den Kopf kommen. Vielleicht zerstörte diesen Mythos auch die Ausrichtung auf den Massentourismus. Wer weiß das schon, ich kenne den Unterschied zu damals leider nicht.

WERBUNG

Die Hippieromantik ist längst verflogen. Täglich reisen tausende Touristen im Mietwagen oder Reisebus an. Statt Selbstversorger findest Du heutzutage an jeder Ecke Souveniershops. Zwar findest Du im ganzen Ort aufgemalte VW-Busse, einen echten triffst Du aber nur selten an. 

Lohnt es sich?

Es gibt Orte, die leben größtenteils von ihrem Ruf. Die Realität deckt sich dann allerdings nur bedingt mit den Vorstellungen. Matala könnte ein solcher Ort sein. Ist man erst einmal durch die Blechlawinen vorgedrungen, kann man endlich einen wunderbaren Blick auf die Höhlen und das Meer genießen.

Man sollte es mal gesehen haben. Aufgrund schlechter Straßen dauert es durchaus einige Stunden bis Du das kleine Dorf an der Südküste erreichst. Gerade der Weg durch die Berge ist sehr abenteuerlich und nichts für schwache Nerven. Es empfiehlt sich, früh am Ort zu sein, denn Parkplätze sind sehr rar. Bis auf wenige Euro Eintritt für die Höhlen fallen keine Zwangsgelder an. Für ein typisches griechisches Essen wählst Du aber besser eine Taverne auf dem Heimweg. Hast Du selbst einen Mietwagen, schau es Dir ruhig mal an. Musst Du allerdings eine überteuerte Bustour buchen, wähl besser ein anderes Ziel aus!