Beim vorletzten Stopp auf unserer Kalifornienrundreise ging es nach Palm Springs. Mit etwas Verspätung sind wir nachmittags vom Sequoia Nationalpark gestartet. Für die 310 Meilen benötigten wir etwa 5 Stunden, bevor wir gegen 18:30 Palm Springs erreichten.

Bereits morgens bemerkte ich, dass etwas mit unserem gebuchten Hotel nicht stimmte. Einige Wochen zuvor buchte ich über Ryanair Rooms zu einem unschlagbaren Preis von gerade einmal 120,- Euro die Nacht, dieses Hotel. Allerdings hieß das Hotel damals noch Hard Rock Hotel!? Noch vor Reiseantritt druckte ich zusätzlich zu allen Webdokumenten die Buchungsbestätigung aus, da hieß das Hotel unter bekannter Adresse noch eindeutig Hard Rock. Am Morgen der Anreise hatte ich online plötzlich eine Buchungsbestätigung für ein ZOSO Hotel. Die Bilder und auch die Adresse schienen identisch zu sein.

Warum plötzlich ZOSO und nicht Hard Rock?!

Da dieser vorletzte Hotelwechsel mit einer der längsten Anfahrten auf unserem Roadtrip verbunden war, ließen wir uns einfach mal überraschen. Und in der Tat, es gab dieses ZOSO unter der angegebenen Adresse. 

Das Zimmer selbst ist sehr geräumig und für die USA ungewöhnlich sauber. Man hat einen ungestörten Blick aufs Gebirge und die Hotel eigene Poolanlage. Auch wenn es schon auf den Fotos geräumig wirkt, wird es der wahren Größe leider nur bedingt gerecht. Dies ist unter anderem dem riesigen Boxspringbett geschuldet. Möchte man in Ruhe die heiße Wüstensonne genießen, ist der große Balkon eine gute Alternative zum Pool. 

Auch das Bad war angenehm geräumig und sauber. Wer in den USA viel unterwegs ist, weiß, dass das auch bei teuren Hotels kein Standard sein muss. Es gab die üblichen Pflegeprodukte in gehobener Qualität. Ganz zu Freude von Petra gab es einen vollwertigen Haarfön, schön verpackt in einem Stoffbeutel.  

Überraschender Weise war das Hotel fast leer. Nur wenige  Gäste liefen uns in der Anlage über den Weg. In der Poolanlage waren lediglich drei junge Österreicher, die ihr Abitur feierten. Womit dies zusammenhängt, ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Sicherlich könnte der Betreiberwechsel die Ursache hierfür sein. Aber auch der Ort selbst war nur dürftig mit Touristen besiedelt. 

Das Restaurant - eine Enttäuschung...

Ein Grund, warum ich das Hard Rock Hotel buchte war, dass die Restaurantkette uns bisher weder in Hongkong, Miami noch in Lissabon enttäuscht hatte. Und genau da wird es frustrierend. Zwar verfügt das ZOSO über ein Restaurant, welches allerdings trotz angegebener Öffnungszeiten geschlossen war. Glaubt man aktuellen Hotelbewertungen muss dies wohl ein Dauerzustand sein. Also mussten wir nach nun inzwischen knapp 10 Stunden seit dem Frühstück auf Restaurantsuche gehen. Glücklicher Weise liegt das Hotel zentral und wir wurden schnell fündig. Wir sind in einem netten griechschichen Restaurant gelandet. 

Nach dem Essen blieb ein wenig Zeit, die Lobby zu begutachten. Wie Du auf den Bildern erkennen kannst, ist sie sehr großzügig gestaltet. Im Vergleich zum Restaurant ist die Bar noch geöffnet. Ansonsten spielt sich aber wenig ab.

Auch wenn die Poolanlage ihre wildesten Zeiten seit dem Betreiberwechsel hinter sich hat, ist sie immer noch sehr ansprechend. Offiziell ist der Pool nur bis abends geöffnet, aber auch die spätere Nutzung scheint keinen zu stören. Negativ anzumerken ist allerdings noch, dass die Poolbar wohl auch dauerhaft geschlossen ist.

Der heißeste Pool meines Lebens!

Ich bin ein eindeutiger Whirlpoolfan, das merkt man auch schnell bei mir zu Hause, doch was diese Poolanlage inmitten der Wüste bot, war unbeschreiblich … heiß! Der Whirlpool hatte gefühlte 100°C, ok realistisch gesehen wohl etwa 45°C. Selbst der Pool war so warm, dass vorherige Abduschen lediglich den Zweck erfüllte, nicht zu überhitzt ins Wasser zu springen. Wie Du auf den Fotos siehst, gab es garantiert keinen Handtuchkrieg und das an seiner so traumhaften Poolanlage!

Was ist noch wissenswert?

Ressort Fee –  In den USA bürgerte sich bei vielen Hotels eine sogenanntes Ressort Fee ein. Vergleichbar vielleicht mit einer Art Kurtaxe. Hier beträgt es etwa $ 42 pro Zimmer und Nacht und ist obligatorisch. Offiziell sind darin Servicedienstleistungen, wie die Poolnutzung, die Parkgebühr, etc. beinhaltet.

Smart TV –  Viele von uns haben inzwischen zu Hause einen Smart TV, doch in Hotelzimmer ist dies eher noch eine Seltenheit. Man kann nicht nur tausende Erwachsenenfilme, hunderte Filme und Serien schauen, nein auch sämtliche Hotelservices sind hierüber buchbar. Selbst der Check-Out kann direkt am TV erfolgen.

Minibar –  Die Minibar gehört definitiv zu einer aussterbenden Spezies. Im ZOSO jedoch stellt sie definitiv eine gute Alternative zur Bar dar. Ob Beef Jerkey, außergewöhnliche Drinks oder exotische Knabbereien, alles ist vorhanden, eben nur nicht ganz billig! Nach einer langen Fahrt durchaus willkommen.

Valet Parking –  Das ZOSO ist noch ein Hotel vom alten Schlag. Man fährt einfach zum Eingang und Dein Kofferraum wird entladen. Anschließend verschwindet Dein Auto in der Tiefgarage. Für Europäer eher ungewohnt, ist das Valet Parking im ZOSO die einzige Möglichkeit zu parken. Die Partkgebühr ist im Ressort Fee bereits beinhaltet.

Auch wenn die Westküste noch lange nicht so Trinkgeld gesteuert ist wie New York, empfiehlt es sich dennoch, den ein oder anderen Dollarschein bereit zu halten.

Das Fazit:

Positiv –  Immer noch gehört das ZOSO zu den besten Adressen in Palm Springs. Sämtliche Einrichtungen sind hochwertig und top designed. Auch der Service ist sehr zuvorkommend. Anders als gewöhnlich in den USA sind alle Zimmer und Einrichtungen sehr sauber. Auch das Valet Parking funktioniert sehr gut. In nur wenigen Schritten erreicht man zahllose Restaurants und Cafés.

Negativ –  Wie schon erwähnt, wurde etwas anderes erwartet. Eigentlich sollte ein wenig Ibiza-Feeling aufkommen, doch es kam ganz anders. Wir nächtigten in einer ruhigen noblen Hotelanlage ohne weitere Gäste. Ein ganz klarer Minuspunkt ist sicherlich die dauerhaft geschlossene Gastronomie! 

Palm Springs ist definitiv ein richtiger Hotspot! Das ZOSO passt mit Sicherheit gut ins Gesamtbild. Wer allerdings Party erwartet, wird ab sofort leider mehr als enttäuscht. Die insgesamt knapp $ 200 lohnen sich dennoch. Allein das riesige Zimmer entschädigt hierfür!