Zu einer Afrikareise sollte auf jeden Fall eine Safari gehören. Wäre es dann nicht auch toll, noch stilecht zu wohnen? Ein Haus in der Wildnis, mitten unter Tieren? Dieses Erlebnis hatten wir im November 2019. Wir wohnten im Ferienhaus Giraffe Plains im Marloth Park, direkt angrenzend an den berühmten Krüger Nationalpark. Doch wie fühlt es sich an unter den wilden Kreaturen inmitten eines Naturschutzgebietes? Und vor allem was kostet dieses Abenteuer?

Marloth Park

Der Marloth Park ist ein privates Naturschutzgebiet südlich vom Krüger Nationalpark. Lediglich der Crocodile River trennt die beiden Parks voneinander. Die Entstehung des heutigen Parks geht in die 1970er zurück. Damals dienten kleinere Unterkünfte als Übernachtungsmöglichkeiten für Durchreisende nach Maputo. Da jedoch die Grenze um 22 Uhr geschlossen wurde, brauchten die südafrikanischen Touristen eine Übernachtungsmöglichkeit. 1977 wurde der Ferien- und Naturpark in der heutigen Form gegründet. Hier befindet sich auch das Ferienhaus Giraffe Plains. 

Der Name führt auf Rudolf Marloth zurück. Marloth wurde 1855 in Lübbe geboren und wanderte 1881 in die Kapkolonie aus. Der deutschstammige Chemiker führte zunächst eine Apotheke in Kimberley, bevor er sich später einen Namen als Botaniker machte.

Tankstelle im Marloth Park
Einkaufscenter im Marloth Park

2011 hatte der Park genau 1000, meist weiße Einwohner. Der Park ist ähnlich dem Krüger Nationalpark umzäunt. Im Innern kann man sich aber frei bewegen. Es gibt zahlreiche Tierarten, die (natürlich) frei herumlaufen. Es gibt zwei Einkaufszentren, in denen man alles nötige bekommt. Die Preise sind auf deutschem Niveau. Auch eine Tankstelle befindet sich im Park. Mehrere Restaurants mit günstigem guten Essen sind per PKW schnell erreichbar. Vom Ferienhaus Giraffe Plains ist alles in ca. 10 bis 15 Minuten mit dem Auto erreichbar. 

Die Hausumgebung

Mit Einbruch der Dunkelheit gehört der Park den Tieren. Solange es dunkel ist, bist Du auch angehalten, möglichst nur im Auto unterwegs zu sein. Die Tiere leben innerhalb des Parks wie bereits erwähnt, völlig frei. Dieser Umstand sorgt dafür, dass Du abends vom Balkon oder der Terrasse  bei einem südafrikanischen Wein den Zebras, Kudus oder Giraffen beim Umherstreifen zuschauen kannst.

Die Hauptstraßen im Park sind asphaltiert. Die Zugangsstraßen zu den Häusern sind Schotterwege. Du kannst Dir den Park in etwa so vorstellen, wie ein riesiger Wildpark, in dem Du mitten drin wohnst. Über den ganzen Park sind die Häuser verteilt. In etwa alle 50 Meter steht ein Haus.

Das Haus

Leider oder vielleicht auch Gott sei Dank war es vor unserer Ankunft und nach unserer Abfahrt extrem heiß im Marloth Park. Als wird dort waren war das Wetter sehr wechselhaft, dafür waren die Temperaturen Anfang November fürs deutsche Empfinden sehr warm. Wundere Dich also nicht, warum die Bilder manchmal etwas trist wirken. Der wenige Regen vermieste unseren Aufenthalt in der Giraffe Plains garantiert nicht!

Ferienhaus "Giraffe Plains"

Das gesamte Haus ist voll klimatisiert. In den Schlafräumen sind die Zimmer separat temperierbar. Zusätzlich gibt es unterm Dach mehrere Ventilatoren. Die Fenster sind verstärkt, sodass kein wildes Tier hineinkommen kann. Manche Fenster kann man zwar öffnen, dafür ist aber zusätzlich immer ein Fliegengitter davor. Darüber hinaus verfügt das Haus über eine Alarmanlage. Sollte Alarm ausgelöst werden (versehentlich ist uns das passiert…), ist innerhalb von wenigen Minuten ein Sicherheitsdienst vor Ort!! 

Der Wohnbereich

Insgesamt erstreckt sich das Ferienhaus über zwei Etagen. Im unteren Geschoss befindet sich eine Küche mit Theke und Tresenhockern, direkt daneben eine rustikale Couchecke. Außerdem sind unten zwei Schlafzimmer mit Doppelbett und zwei Bädern mit Dusche und WC. Davon ist ein Bad nur durch das Durchqueren eins der Schlafzimmer erreichbar. 

Die beiden Bäder sind europäischer Standard. Es gab auch zumindest während unserem Aufenthalt keine Wasserknappheit. Die Küche ist praktisch komplett ausgestattet, lediglich Salz, Pfeffer und Öl fehlen noch. Im Dachgeschoss gibt es zwei Einzelbetten. In der anderen Zimmerhälfte befindet sich eine TV-Ecke. Du empfängst dort südafrikanische Sender.

Die Schlafzimmer

Die Terrasse

Wenn es mal richtig heiß ist, bringt Dir der kleine Pool in der Giraffe Plains definitiv Abkühlung. Die Terrasse verfügt über Sonnenliegen, einen Grill und eine Überdachung mit Tisch und Stühlen. Lass allerdings immer das Gatter geschlossen, denn schließlich liegt das Haus offiziell in der Big Five Area.

Der Balkon

Ein ganz besonderes Highlight ist der große Balkon aus Holz. Hier bist Du sicher vor wilden Kreaturen und kannst nebenbei die Aussicht genießen. Wenn Du Dir dann noch etwas kochst und eine gute Flasche südafrikanischen Wein gönnst, dann weißt Du, was das besondere an diesem Haus ist!

Giraffe Plains im Netz

Die Giraffe Plains präsentiert sich im Internet sehr modern. Hier erfährst Du alle Infos, Tiersichtungen und aktuelle News. Du solltest Dir die Seite unbedingt anschauen. Hochinteressant! Der Gastgeber Roy spricht übrigens Deutsch, Englisch, Afrikaans und Niederländisch. Bei Fragen, kontaktiere ihn einfach! 

Ausstattung

Das Ferienhaus verfügt über alles, was Du für einen tollen Abenteuerurlaub benötigst. Im Dachgeschoss befindet sich ein Fernseher, alle Räume sind klimatisiert. Das Dachgeschoss verfügt zusätzlich über Deckenventilatoren. Es gibt zwei separate Badezimmer mit WC und Dusche. Im ganzen Haus gibt es freies WLAN. Die Parkplätze sind direkt am Haus. Auf der Terrasse mit Sonnenliegen gibt es einen kleinen Pool für heiße Tage. 

Es gibt genügend Handtücher und Bettwäsche. Denk aber beim Einkauf auf jeden Fall daran, Gewürze, Salz und Öl zu kaufen.

Service

Obwohl es sich um ein Ferienhaus handelt, genießt Du den gleichen Service wie im Hotel. Anton, der Hausmeister macht nämlich täglich Deine Betten und kümmert sich um den Abwasch. Gegen etwa 5,- Euro wäscht und bügelt er auch auf Wunsch Deine Wäsche. Für unter 10,- Euro wäscht er auch Dein Auto nach einer sandigen Safari. Anton ist immer über WhatsApp erreichbar. Ein gutes Gefühl, neben dem alarmgesicherten Haus. 

Adresse und Check-In/-Out

1545 Volstruis Rd, Marloth Park, Südafrika

Check-In: 13:30 - 22:00 Check-Out: 9:00

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Südafrika ist vielfältiger als jedes bisher besuchte Land. Um uns einen ersten Überblick zu verschaffen, verbrachten wir die ersten Tage im Marloth Park. Bevor es dann Richtung Blyde Canyon weiter ging. In der zweiten Woche flogen wir dann nach Kapstadt. Dort schliefen wir einige Nächte in der City, bevor es an die Küste Richtung Rooi-Els ging. Zum Abschluss konnten wir noch die Weinbauregion rund um Franschhoeck kennen lernen.

Buchung

Den besten Preis erhälst Du direkt auf der Webseite von Giraffe Plains. Bereits ab insgesamt circa 90,- Euro pro Nacht kannst Du und fünf Freunde echtes Afrikafeeling spüren. Es gibt auch Wochenangebote. Sei aber schnell, das Haus ist oft lange Zeit im Voraus ausgebucht.

Anreise

Aus Europa kommend, landest Du wahrscheinlich in Johannesburg (JNB). Von da aus, geht es etwa fünf Autostunden über die Mautstraßen N12 und N4 Richtung Maputo. Alternativ kannst Du auch in einer Embraer nach Nelspruit fliegen. Von da aus musst Du dann nur noch etwa eine Stunde zum Marloth Park fahren. Pro Weg fallen etwa 12,- Euro Maut an, die automatisch über ein Tag abgerechnet wird. Vorsichtshalber fragst Du am besten vorab Deine Autovermietung.

Unser Fazit!

Auch wenn wir nicht gerade 40 Grad im Schatten hatten, war es eine Reise, die immer in Erinnerung bleiben wird. Egal, ob es regnet oder die Sonne scheint, der Marloth Park und Krüger Nationalpark sind ein Muss auf der Bucket List! Wer dann auch noch authentisch wohnen möchte, der kommt an der Giraffe Plains nicht vorbei. Hierfür lohnt es sich, einen ganzen Tag im Flugzeug und im Auto zu sitzen. Gerne hätten wir hier noch einige Tage mehr verbracht, aber da waren wir leider nicht die einzigen… das Ferienhaus ist (zurecht) wahnsinnig beliebt!

5/5

Besonderer Dank geht an Roy, der uns bereits im Vorfeld mit vielen hilfreichen Tipps versorgte und auch unsere beiden Safaris organisierte. Auch Anton, der Housekeeper sorgte für einen tollen Aufenthalt. Es gibt nur einen Minuspunkt und das ist die Entfernung zu unserem Zuhause – das kleine Saarland. Wenn dieser Ort in der Nähe wäre, würden wir oft vorbeikommen…